NRW investiert in seine Wasserschutzpolizei

Wasserschutzpolizei
NRW investiert in seine Wasserschutzpolizei
Vier neue Boote bestellt
IM NRW

Die Landesregierung investiert weiter in die Wasserschutzpolizei (WSP). Es ist geplant, bis August 2022 vier neue Boote im Wert von ca. fünf Millionen Euro anzuschaffen. „Wir modernisieren die Flotte der Wasserschutzpolizei weiter. Die künftigen Einsatzboote verfügen über neueste Technik und werden die Schlagkraft der Wasserschutzpolizei in Nordrhein-Westfalen verbessern“, sagte Innenminister Herbert Reul bei einem Besuch der Wasserschutzpolizei in Duisburg. „Das sind Boote, die dann beste Technik und modernste Ausrüstung haben und die Arbeit erleichtern können.“

Bei der nordrhein-westfälischen Wasserschutzpolizei arbeiten insgesamt 275 Bedienstete; aktuell steht ihnen eine Flotte von 24 Booten zur Verfügung. Die Wasserschutzpolizei sorgt auf den etwa 900 Kilometer langen Wasserstraßen des Landes für die Sicherheit: auf dem Rhein, der Weser, der Ems, der Ruhr und den Norddeutschen Kanälen. Dort gibt es jährlich rund 230.000 Schiffsbewegungen. Die Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten der Wasserschutzpolizei kümmern sich an 13 Standorten in Nordrhein-Westfalen um die Kontrolle und Regelung des Schiffsverkehrs sowie die Überwachung von Umweltvorschriften.

 

Zu viele Badetote in NRW

„Wie an Land auch, sind wir zunächst einmal für die Gefahrenabwehr zuständig, nur eben auf dem Wasser“, erklärt Carsten Rodehüser, der Stellvertretende WSP-Leiter. „Und dann ist da noch ein ganzes Paket an Aufgaben, das hinzukommt.“ Das sind vor allem jede Menge Schiffskontrollen. Allein im vergangenen Jahr hat die WSP in NRW 12.700 Schiffe unter die Lupe genommen: Stimmen die Papiere der Frachtschiffe? Werden die Bestimmungen für die Ladung eingehalten? Hat der Binnenschiffer Pausenzeiten eingehalten? Wie steht es um die Sicherheit, wenn Boote gefährliche Güter geladen haben?

Ganz andere Herausforderungen brachte der heiße Sommer 2018 für die Wasserschutzpolizei mit sich: In diesem Jahr hat es bis Ende Juli bereits 22 Tote in den NRW-Gewässern gegeben, darunter auch zahlreiche Badetote. Das Schwimmen in Flüssen mit starker Strömung ist lebensgefährlich: Bereits die natürliche Strömung berge Gefahren, hinzu komme die enorme Sogwirkung der vorbeifahrenden Binnenschiffe, erläuterte Carsten Rodehüser. „Auch wenn es noch so verlockend ist – das Schwimmen im Rhein ist lebensgefährlich“, warnte auch Herbert Reul. Auch bei Schiffsunfällen sind die Wasserschutzpolizisten oft die ersten vor Ort. 200 Unglücke gab es im vergangenen Jahr. „Das geht von verlorener Ladung bis zu havarierten Schiffen“, sagt Rodehüser. Bei Schiffsunfällen gab es im vergangenen Jahr 40 Verletzte und zwei Tote zu beklagen.

 

WSP benötigt viel Fachwissen

Um den Aufgaben bei der Wasserschutzpolizei gerecht zu werden, absolvieren die Polizisten eine bis zu vierjährige zusätzliche Aus- und Fortbildung. „Die Arbeit auf dem Schiff ist besonders herausfordernd. Darauf müssen wir unsere Polizisten gut vorbereiten“, betonte Innenminister Reul. Denn für ihre Tätigkeit müssen sie über viel Fachwissen verfügen. Carsten Rodehüser: „Die Bestimmungen, die wir durchsetzen und kontrollieren, werden immer umfangreicher.“ Dazu gehören auch EU-Regularien und verschärfte Bestimmungen zur Terror-Bekämpfung.
 

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110