Am Mittwoch, 16. Oktober 2024, gegen 13 Uhr, erschien ein 27 Jahre alter Gelsenkirchener auf einer Polizeiwache in Gelsenkirchen und erstattete eine Anzeige wegen eines Abrechnungsbetrugs.
Er gab an, im Rahmen seines neuen Nebenjobs, Pakete erhalten, diese umetikettiert und anschließend weiterversendet zu haben. Der 27-Jährige erhielt daraufhin Rechnungen mit Zahlungsaufforderungen, jeweils im hohen dreistelligen Bereich von einem Onlinehändler. Alle Rechnungen seien an ihn persönlich adressiert. Eine Gehaltszahlung von seinem vermeintlich neuen Arbeitgeber sei bisher auch noch nicht eingegangen. Daraufhin erstatte der 27-jährige Gelsenkirchener Anzeige bei der Polizei.
Die Polizei Gelsenkirchen warnt deswegen vor dieser Betrugsmasche.
Derzeit verbreiten sich wieder Jobangebote mit betrügerischem Hintergrund. Es handelt sich angeblich um attraktive Nebenjobs als „Paketagent“ oder „Warenagent“, auf „538 Euro-Basis“.
Die Arbeit des angeworbenen Agenten ist es, sich bei einem Internetportal mit eigenen Zugangsdaten anzumelden, Pakete zu empfangen, zu kontrollieren, umzuadressieren und anschließend weiter zu verschicken. Bei der Ware handelt es sich meist um Smartphones, Tablets oder andere teure Gegenstände.
Durch die Anmeldung gelangen die Täter an persönliche Informationen, meist auch an Konto- und Kreditkarteninformationen der Geschädigten. So wird Ware zu den „Agenten“ nach Hause bestellt. Der „Agent“ adressiert das Paket um und verschickt die Ware meist an eine ausländische Adresse. Statt einer Bezahlung erhält der „Agent“ aber hier nur Post von der Polizei, da die bestellte und weiterverschickte Ware nie bezahlt worden ist.
Die Polizei Gelsenkirchen rät deswegen:
- Je verlockender das Angebot, desto kritischer sollten Sie sein, seien Sie misstrauisch, wenn Ihnen leicht verdientes Geld versprochen wird
- Recherchieren Sie den angeblichen Auftraggeber. Suchen Sie die Webseite und rufen Sie dort den Kontakt im Impressum an. Fragen Sie nach ihrer Kontaktperson. Gibt es diese Person nicht, dann handelt es sich um falsche Angaben
- Wenn Sie eine verdächtige E-Mail erhalten haben, antworten Sie nicht und klicken Sie auf keinen Link. Geben Sie Ihre Kontodaten nicht weiter
- Lassen Sie sich von eventuellen Drohungen zur Einhaltung Ihres „Arbeitsvertrages“ nicht einschüchtern
- Speichern Sie die Korrespondenzen mit dem „Arbeitgeber“, fertigen Sie Kopien von den Lieferscheinen, Rechnungen, Paketlabels und Lieferanschriften.
- Wenn Sie glauben, in einen Finanzagenten-Betrug verwickelt worden zu sein, stellen Sie sofort die Geldüberweisungen oder Paketzustellungen ein. Benachrichtigen Sie Ihre Bank, den Transaktions-Dienstleister und die Polizei
- Sollten Sie ein solches oder ähnliches Angebot angenommen haben, informieren Sie die Polizei und leiten Sie keine Pakete mehr weiter